Klimaschutz - liegt da nicht mehr drin?

Die Gemeinde Worb trägt seit 2005 das Label «Energiestadt Worb - Taten statt Worte». Im aktuellen Ranking erreichen wir 59,3 % der möglichen Punkte und liegen damit im Vergleich zu den anderen Energiestädten der Schweiz auf Platz 316 (Quelle: www. local-enercy.swiss).

Die Gemeinde Worb trägt seit 2005 das Label «Energiestadt Worb - Taten statt Worte». Im aktuellen Ranking erreichen wir 59,3 % der möglichen Punkte und liegen damit im Vergleich zu den anderen Energiestädten der Schweiz auf Platz 316 (Quelle: www. local-enercy.swiss).

Das Label Energiestadt erteilt und als Gemeinde eine Note betreffend unseren Umgang mit den Fragen der Energie und Nachhaltigkeit. Damit verbunden sind auch die Thematiken der Klimawandel und CO2 - Ausstoss, die dank Corona etwas in den Hintergrund gedrängt worden sind. Ich bin nicht der Meinung, dass unser technologischer Fortschritt seit Beginn der Industrialisierung in irgendwelcher Weise falsch war. Wir Menschen machen Fortschritte, damit verbunden aber auch Fehler, lernen daraus und machen mit der notwendigen Korrektur bereits wieder den nächsten Fehler, aus dem wir wieder lernen werden. Bis jetzt hat das relativ gut geklappt und uns in die luxuriöse Gegenwart geführt, in der wir zurzeit leben. Wir agieren nicht plan. Oder verantwortungslos, sondern sind mutig genug, neue Wege einzuschlagen, Innovationen auszuprobieren und die dann kritisch zu hinterfragen und anzupassen.

Allerdings pusten wir offenbar zu viel CO2 in die Atmosphäre und verbrauchen zu viel nicht erneuerbare Energie. Deshalb die Mobilität zu verteufeln, auf alles Mögliche zu verzichten, kein Fleisch mehr zu konsumieren oder intransparente Gebühren auf Flugtickets einzufordern, erscheinen mir als Lösungsansätze fragwürdig. Ein bedeutender Teil einer modernen Antwort auf die von uns verursachten Probleme dürften meines Erachtens auch technologischer Natur sein.

Vor einiger Zeit wurde ich auf das Start-up «Climaworks» aufmerksam. Das ETH-Spin-off baut Apparaturen, welche CO2 aus der Umgebungsluft herausfiltern, es in Druckflaschen abfüllen und dann z.B. der Getränkeindustrie zur Verfügung stellen kann. Die Geräte benötigen allerdings relativ viel Wärmenergie. Wird diese allerdings aus erneuerbaren Energien gewonnen, schlägt man damit zwei Fliegen auf einen Streich.

Vielleicht ist es illusorisch, aber den Denkansatz würde ich gerne hier im Politforum mal aufwerfen: Worb setzt auf ein neues Fernwärmekraftwerk aus Holzrinde und verfügt mittlerweile über ine grosse Anzahl Solaranlagen auf Schulhausdächern, Worb hat ausserdem einige Gemeindegebäude, die auf ihren Dächern durchaus Platz für eine CO2-Filter-Apperatur anböten, und Worb hat mindestens einen Traditionsbetrieb, der z.B. CO2 für allseits beliebte Getränke einsetzt, und vielleicht ja auch landwirtschaftliche Betriebe, die CO2 als «Dünger» für lokale Produkte nutzen könnten.

Wie wäre es, wenn wir «Taten statt Worte» konkret umsetzen und uns als Gemeinde emittierte CO2 zukünftig gleich selbst vor Ort wieder aus der Luft zu holen und sinnvoll einzusetzen? Wie wäre es, als Gemeinde so auf Platz eines des zukünftigen CO2-Rankings zu landen? Die Diskussion ist eröffnet.